Zeremoniensaal

Der Zeremoniensaal wird derzeit restauriert.

Der Zeremoniensaal

Der Zeremoniensaal ist einer der prachtvollsten Räume von Schloss Schönbrunn – reich ausgestattet, historisch bedeutend und zur Zeit Maria Theresias ein zentraler Ort für offizielle Anlässe am kaiserlichen Hof. Herzstück des Raumes ist der Gemäldezyklus zur Hochzeit von Erzherzog Joseph (dem späteren Kaiser Joseph II.) mit Prinzessin Isabella von Bourbon-Parma. 

Seit 2025 wird der prachtvolle Saal restauriert. Ziel ist es, die historische Ausstattung in ihrer kunsthistorischen und kulturgeschichtlichen Bedeutung langfristig zu sichern und für kommende Generationen zu bewahren.

Der Zeremoniensaal als Bühne habsburgischer Geschichte

Der Zeremoniensaal diente am Hof Maria Theresias als Zweite oder Große Antekammer, also als Vorzimmer zum Audienzzimmer von Kaiser Franz I. Stephan. Für feierliche Anlässe wie Taufen oder Ordensverleihungen wurde im Zeremoniensaal ein Thronbaldachin installiert. Heute hängt an dieser Stelle eines der bekanntesten Porträts Maria Theresias, das sie als „erste Dame Europas“ in einem kostbaren Kleid aus Brabanter Spitze zeigt. Herzstück des Raumes ist die Gemäldeserie zur Hochzeit von Erzherzog Joseph (später Kaiser Joseph II.) mit Prinzessin Isabella von Bourbon-Parma, einer politisch bedeutenden Verbindung des Hauses Habsburg-Lothringen mit dem französischen Königshaus. 

Restaurierung des Zeremoniensaals und seiner Ausstattung

Wie alle Räume in Schönbrunn kann auch der Zeremoniensaal auf eine bewegte Ausstattungs-, Umgestaltungs- und Restauriergeschichte zurückblicken. Doch gerade Bearbeitungen des späten 19.Jh. bis frühen 20.Jh. brachten Probleme mit sich, die den konservatorischen Erhalt und damit auch das Erscheinungsbild des Raumes nachhaltig beeinträchtigten. Daraus resultiert ein wesentlicher Grund für die derzeitige Restaurierung: die Ablösung von Farbschichten in Form von Schollen sowohl auf der weißen Wandfassung als auch auf der stuckierten Decke

Der eigentlichen Bearbeitung gingen umfassende Befunduntersuchungen voraus. Sie bildeten die Grundlage, um in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt Maßnahmenkonzepte zu entwickeln und Restaurierungsziele festzulegen. Zentrale Aspekte dieser Konzepte sind neben der Sicherung des Bestands und der Verbesserung des ästhetisch beeinträchtigten Erscheinungsbildes insbesondere die zukünftige Wiederbearbeitbarkeit der Oberflächen.

Die Restaurierung des Zeremoniensaals beinhaltet vier großen Teilbereiche: 

  • Die konservatorisch nachhaltige Instandsetzung des Parkettbodens
  • Die Bearbeitung der partiell in Schollen aufstehenden Wandfassung und Vergoldungen
  • Die Abnahme und Neufassung der rezenten Decken-Weißfassung
  • Die umfangreiche Restaurierung der Gemäldeausstattung

Die Restaurierung der Gemälde stellt ein besonderes Anliegen dar, da sich ihr farbliches Erscheinungsbild infolge mehrfacher, gealterter Firnisaufträge stark inhomogen und deutlich nachgedunkelt präsentiert. Altersbedingt weisen die Gemälde zudem vereinzelte Fehlstellen auf. Auch frühere Restaurierungsmaßnahmen haben sich im Laufe der Zeit verändert und treten mittlerweile stärker in Erscheinung.

Im Zuge der Restaurierung des Zeremoniensaals bietet sich nun die Gelegenheit, die vier kleineren Gemälde des Bilderzyklus aus dem Raum zu entnehmen und im eigens dafür temporär als Atelier eingerichteten Salon Franz Karl zu bearbeiten. Das in die Nordwand eingelassene Gemälde mit der Darstellung der Kutschenauffahrt der Braut muss aufgrund seiner Größe im Saal verbleiben und wird parallel zu den Wandflächen restauriert.

Nach der Fertigstellung der Hochzeitsgemälde wird das lebensgroße Porträt Maria Theresias von Martin van Meytens ebenfalls im Salon Franz Karl restauriert. 

Um die Restaurierung der Wandvertäfelungen und der Decke unter bestmöglichen Bedingungen durchführen zu können, wird der Zeremoniensaal in Form einer „Raum-in-Raum“-Konstruktion eingerüstet. Diese architektonisch und gerüstbauerisch anspruchsvolle Lösung erlaubt es den Besucher:innen, den Raum auch weiterhin zu durchqueren – trotz der laufenden konservatorischen Arbeiten und ohne Einschränkung ihres Rundgangs.

Das barocke Nussholz-Tafelparkett wurde demontiert und kann so von Holzrestaurator:innen unter maximalem Substanzerhalt instandgesetzt werden. Nach Abbau der Raumeinrüstung wird der Parkettboden rückgebaut. 

Im Laufe des Jahres 2027 wird der Zeremoniensaal für Sie wieder im ursprünglichen Erscheinungsbild zu erleben sein.

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